Die EU-Norm EN 18869-5:2007 enthielt noch ein Effizienztest zur Feststellung des Abscheidegrads von Aerosolabscheidern zur Behandlung von Aerosolen in Großküchen.
Der Normentwurf prEN 16282-6, der diese Norm ersetzen wollte, enthielt zwar auch eine Effizienzprüfung der Abscheidegrades, diese wurde jedoch aus der nun gültigen Norm EN 16282-6:2020 gestrichen! Die Flammendurchschlagsprüfung des Abscheiders ist selbstverständlich weiterhin inbegriffen.
Es kann kein Zufall sein, dass die neue Norm die Effizienzprüfung des Abscheidegrads auslässt, da die Zusammensetzung der Partikelgrößenverteilung von Küchenaerosolen je nach Kochgerät, Kochprozess, Art des Küchenbetriebs (Kantine, Restaurant usw.) und der Entfernung vom Entstehungsort sehr unterschiedlich sein kann. Daher ist es schwierig, die prozentuale Abscheidegrads eines bestimmten Aerosolabscheiders einheitlich zu bewerten.
Bei Küchen-Aerosolabscheidern handelt es sich um Umlenkabscheider, bei denen die Strömung in Krümmern oder um Hindernisse (z.B. Prallplatten) umgelenkt wird, sodass die Partikel aufgrund ihrer Trägheit den Strömungslinie nicht folgen können und verlassen sie. Wenn auch Trägheitskräfte durch radiale Ablenkung ausgenutzt werden, spricht man von Zentrifugalabscheidung.
Die folgende Abbildung zeigt den Fraktionsabscheidegrad eines typischen auf dem Markt befindlichen Aerosolabscheiders in %. [1]
Wenn einzelne Hersteller von Aerosolabscheidern eine Abscheideleistung ihrer Produkte von 99,999 % angeben, ist es schwierig, dies auf die Partikelgröße zurückzuführen. Die Erfahrung zeigt, dass das Abluftsystem nach den Abscheidern immer noch einer erheblichen Fettbelastung ausgesetzt ist. Um dies zu verhindern, haben wir nach dem Abscheider eine rotierende Scheibe in den Absaugstutzen der Küchenablufthaube eingebaut, um die restlichen Fettpartikel zu entfernen.
Flammenschutzsicherer EN 18869-5:2007 „A“ bzw. EN 16282-6:2020 „F-1“ Aerosolabscheider und R-Swing-Rotationsscheibe sind in unsere Edelstahl-Induktionshaube eingebaut. Die eingeblasene Frischluft ist kälter als die Abluft, wodurch die Gasmoleküle an der Oberfläche des Abscheiders bzw. der Rotationsscheibe kondensieren und die Abscheidung verstärkt wird. Die hohe Geschwindigkeit der rotierenden Scheibe versetzt die Luft in eine gewisse Rotation, und eine Erhöhung der Geschwindigkeit führt zu einem Druckabfall, der ebenfalls zur Kondensation der gasförmigen Moleküle beiträgt.
Der Motor, der die Scheibe dreht, ist in den Absaugstutzen der Küchenlüftungshaube eigebaut. Unserer Erfahrung nach hat die Rotationsgeschwindigkeit einen erheblichen Einfluss auf die Greifleistung der Scheibe. Der Grund für den Anstieg liegt darin, dass die Partikel bei höherer Rotationsgeschwindigkeit eher mit der Scheibe kollidieren. Die aus Edelstahl gefertigten Speichen der Scheibe fangen sie auf. Aufgrund der hohen Rotationsgeschwindigkeit werden die eingefangenen Partikel durch die Zentrifugalkraft in Richtung der Enden der Speichen bewegt. Fett und Öl sammeln sich entlang des Umfangs des Stützrahmens und können ohne häufige Wartung leicht entfernt werden. Die ideale Drehzahl liegt bei ca. 2200 U/min. Bei einer geringeren Luftgeschwindigkeit (2-3 m/s) bewegen sich die Partikel langsamer in der Strömung, die die Partikel mitreißt, was eine längere Kontaktzeit mit den Speichen der Scheibe und damit eine größere Wahrscheinlichkeit des Einfangens ermöglicht.
Bei thermischen Kochgeräten schreibt die Norm EN 16282-6:2020 vor, dass ausschließlich auf Flammendurchschlag geprüfte Aerosolabscheider eingesetzt werden dürfen. Wenn also der von uns hergestellte R-Swing nicht in eine von uns hergestellten Küchenablufthaube eingebaut wird, muss vor dem R-Swing ein flammenschutzsicherer Aerosolabscheider installiert werden.
Referenz:
[1] DMT (TÜV NORD GROUP), Aerosol_separators_web